Recife

Wie immer schlief Vitor heute morgen noch und ich wollte ihn nicht stören. Ich nahm einen Bleistift und einen Zettel und schrieb ihm, dass ich am Strand zum Joggen bin und keine Keycard  mit habe. Leise aus dem Zimmer geschlichen und  die Tür hinter mir zugezogen. Shit… Brille noch auf, Brille auf dem Hotelflur versteckt und los. Als ich nach einer Stunde zurück kam wurde ich nach der Bedeutung des Zettels befragt. Ich habe Vitor erklärt, dass es sich dabei um so etwas wie eine SMS handelt, nur eben wie früher mit Papier und Stift…. lach… angeblich konnte er nicht entziffern was auf dem Zettel stand…mmhhh

Nach dem Frühstück ging es dann in die Altstadt von Recife und die Tour begann am typischen geographischen Nullpunkt, den ich auch schon in anderen Städten abgelichtet habe. IMG_2983….. von diesem Nullpunkt wird die ganze Stadt vermessen. Nullpunkt eben… wie beim Lineal …

Da sich die Stadtansichten ja immer ein wenig wiederholen, werde ich kommentarlos eine lose Folge von Pics posten, von denen ich denke, dass diese irgendwie anders  und speziell für das Stadtbild von Recife charakteristisch sind.  Hervorzuheben ist die erste Synagoge von ganz Südamerika.      IMG_2984 IMG_2980IMG_2981IMG_2982IMG_2985IMG_2988IMG_2990IMG_2991IMG_2993IMG_2995IMG_2996IMG_2998IMG_3023IMG_3035

Mit den Finanzen und Flüssigkeitsversorgung klappte es heut perfekt…. äh, fast….. smile….ich schrie aus Leibeskräften “Durrrrssssttt” … ganz Recife stockte der Atem, das Leben stand still, die gesamte Stadt in gespannter Erwartung auf das Geschehende, …. Zielstrebig wurde ein Händler für Kokosnüsse aufgesucht, ohne lange Verhandlungen bekam er die Anweisung eine seiner Früchtchen so herzurichten, dass ich mittels Trinkhalms an sein erfrischendes isotonisches Wasser herankomme. Stolz hielt ich meine Kokosnuss in den Händen und wollte zu ersten Schluck ansetzen, da sah ich das Unglück kommen, der gute Mann verlangte 3RS (1€ = 4RS, momentan). Wiederwillig zahlte Vitor den gewünschten Preis und ich wurde an jedem Kokosnussstand der unseren Weg kreuzte (und das waren Tausende) darauf hingewiesen, dass es überall günstiger gewesen wäre. Irgendwann habe ich dann unter Eid erklärt, dass ich in diesem Leben nie mehr Durst an überteuerten Ständen verspüre.

IMG_3002… die Ampel sind die ersten in Brasilien gewesen, die mit dem laufenden Balken an der Seite die Rot- bzw. Grünphase runterzählen. Eigentlich schöne Idee, bringt aber nix, wenn sich eh kaum jemand an eine rote Ampel hält.

Die folgenden Fotos habe ich inkognito gemacht, da ich nicht ständig Lust hatte die große Kamera aus und einzupacken, was wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit erregt hätte, habe ich sie einfach in der Hand behalten und beim Durchschreiten von Menschenmengen einfach mal abgedrückt. IMG_3004IMG_3006IMG_3008IMG_3014IMG_3018IMG_3020IMG_3028IMG_3031IMG_3033IMG_3034

Heute wird es ggf. noch ein bissel Strand und hoffentlich ein leckeres Essen geben. Allzu viel passiert  heute aber nicht mehr, da es morgen früh um 6 Uhr weiter nach Bahia geht. Nur so haben wir die Chance auf einen Direktflug.

Bis hoffentlich morgen.

Recife–Olinda

Nach dem ich mich überzeugen lassen habe, dass ein mintgrünes Shirt  mit einer karierten Bermudashorts  zu herbstlich ist und eine orange Bermudashorts angezogen habe, konnte es endlich losgehen.

Es ging mit dem Bus nach  Olinda : IMG_2915IMG_2972IMG_2974Olinda (aus dem Portugiesischen Ó linda, „O wie schön“)  eine der ältesten Städte Brasiliens. Das Juwel neukolonialer und  barocker Architektur ist bis heute ein Spiegelbild der europäischen Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts und ist seit 1982  UNESCO – Kulturwelterbe.” Und ich finde im Gegensatz zu Sáo Luis zu recht.

@ Ihr Schweizer: … wusstet Ihr, dass ich mitten in der historischen Altstadt von Olinda ein eignes Konsulat habt? Konsulat Recife

Wie überall liegen Kultur, Armut und Reichtum dicht beieinander. Aus dem Bus gesprungen, empfing uns ein Strandabschnitt den man eigentlich als Europäer nicht betreten sollte. Vor der Rückfahrt haben wir es aber trotzdem getan, denn ich finde man kann nicht immer nur wegschauen. Aus Pietätsgründen habe ich selbstverständlich nicht “direkt” fotografiert. Es hat sich auch wieder bewahrheitet, wo ein Menschenleben wenig wert ist, da ist ein Tierleben nix wert. IMG_2908IMG_2910IMG_2911IMG_2912IMG_2914… das  für uns harmloseste was dort konsumiert wurde, war Cachaça, allerdings pur, in Mengen wie wir Wasser trinken und das bei 30  Grad… inkl. diverse “rauchbare Genussmittel”…. wohl bekomms oder so ähnlich ….

Nun aber zu eigentlichem Ziel der kolonialen Altstadt. Auch hier liegt Kultur, Lebensfreude, zerfall und moderne Kunst dicht beieinander. Klar das man hier auch an jeder Ecke ein anders Kloster findet. Logisch, jeder Orden, Männlein, Weiblein… jeder braucht sein eignes Haus. IMG_2920IMG_2921IMG_2926IMG_2928IMG_2949IMG_2963IMG_2978IMG_2979

 

… farbenfroh geht es weiter. Für mich war neu, dass die Farbgebung der Häuser aus dem Zeitalter vor den Hausnummern stammt. Als in Straße – X , das rote Haus. Bestimmte Details find ich immer wieder faszinierend, wie zum Beispiel die Treppenstufen an der Haustür. Wenn Du mit dem falschen Fuß beginnst, dann hast du nach der 3 Stufe einen Knoten in den Beinen.

IMG_2948IMG_2950IMG_2951IMG_2952IMG_2957IMG_2960IMG_2962 Fast alle Häuser sind bewohnt und überall klingt lautstark die für Nordbrasilien typische Musik Forró, nach der man wohl auch gut tanzen können soll…. IMG_2967IMG_2968IMG_2969IMG_2970

Ganz in der Nähe von unserem übermütigen Forró – Tänzer habe ich an einem altem verwaisten ecuadorianischem Humancenter das Fundstück den Tages entdeckt.IMG_2971 … muss um und bei 20 Jahre alt sein und bedeutet soviel wie : Neuliberalismus ist die alte Gleichgültigkeit.

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… natürlich darf in diesem Beitrag etwas aus der jüngeren Geschichte nicht fehlen… keine Angst, es kommt kein Foto von mir… jetzt noch nicht …. oder doch, dann haben wir es hinter uns

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Meine Frage, ob wir genügend Geld dabei hätten, wurde wie immer mit ja beantwortet. Als ich Flüssigkeit für meinen Körper und das obligatorische Mitbringsel für S. einforderte, bekam ich zu erfahren, dass unser Bargeld nur für Eines reichen würde, die restlichen 7 RS brauchen  wir für den Bus, im Umkreis von 10 km kein Geldautomat, was ich immer noch nicht glaube…. ich stand vor der Entscheidung mich für meinen eigenen Tod durch Dehydrierung zu entscheiden oder das restliche Geld für ein Strahlen in S.’s Augen zu investieren. Ich entschied mich für Letzteres…. es kam wie es kommen musste mein Kreislauf, die Stimmung und meine Laune waren Keller. Wütend ging es zur Bushaltestelle…., da ich immer predige, lieber ein Taler mehr in der Tasche, als einen zu wenig …kurz vor meinem was auch immer, hat sich mein Finanzminister entschlossen, eine Dose Guaraná und Kokoswasser mit meiner Kreditkarte aus einem Kiosk zu zaubern.

Da mein Kontingent an Sonne für heute erschöpft ist, geht es erst wieder in den Abendstunden vor die Tür… evtl. Bootsfahrt und danach zum libanesisch Essen. … mal sehen….

Parnaíba… a Brazilian Day

Nachtrag zum vorigen Beitrag:

Ich habe Vitor versprochen, dass ich nicht berichten werde, wie er geschrien hat, als auf der Nacht-Safari eine winzige Spinne ins Bott gefallen ist. Versprochen ist versprochen, deshalb werde ich den Vorfall mit keiner Silbe erwähnen… lach

Allerdings muss ich erwähnen, wie er gestern am Fluss beim Versuch in Flip Flops auf KEINE Schlange zu treten, einen auf seinen Kopf gesprungenen Leguan zusammen gebrüllt hat. Der Leguan war so beeindruckt, dass er direkt wieder auf seinen Baum gesprungen ist.IMG_2859IMG_2860IMG_2860IMG_2861

Klar, ich habe auch ein riesen Schrecken bekommen, die Übung hätte ja auch ins Auge gehen können. Was lernen wir daraus: Egal was Du für ein toller Kerl bist, dringe niemals in das Revier eines männlichen Leguan ein.

Für alle Gartenteichbesitzer hier noch einen Blick auf die blühende Wasserhyazinthen. IMG_2853IMG_2863IMG_2864

Nun zurück zum Thema, wir hatten einen Plan…. oder so. Es war gestern geplant, vormittags ein wenig in die Stadt zu gehen und über die Märkte zu schlendern, dann eine Siesta und ab 15 Uhr mit dem Boot zu den Kolonien der Guará und die Rückkehr der Vögel zu ihren Brutplätzen zu beobachten. Tja planen kann man eine Menge, Blöd nur wenn das Reisebüro (Transfer und Tour)  vergisst aus der Mittagsruhe zu erwachen bzw. eher damit beschäftigt ist, sich selbst zu feiern. Somit wurde aus dem Ausflug nichts. Ärgerlich ist es natürlich um die Wartezeit für nix, Am Abend sind wir dann wieder zum Fluss und haben bei Livemusik mit Blick auf dem Fluss vor einem alten Kontor Haus uns den Magen vollgeschlagen. Viel mehr gibt es von diesem Tag eigentlich nicht zu berichten.

Der heutige Tag begann dann mal ohne Strom. In der Nacht hat sich einen Laterne umgelegt, diese fungieren hier auch als Leitungsmasten für Strom, Telefon und Internet. Glücklicherweise wird hier mit Gas gekocht und somit stand einem ausgiebigen Frühstück nix im Wege.

Der Eigentümer der Vila Parnaíba ist auch zufällig der Inhaber des Reisebüros, welches uns gestern versetzt hat. Er behauptet steif und fest. Wir hätten nicht gebucht! Selbst seine eigenen Angestellten wiedersprachen ihm und behaupteten das Gegenteil. Worte des Bedauern oder gar eine Entschuldigung ist anscheinend nicht was einem “stolzer Brasilianer” in den Sinn kommt.

Wir beschlossen abzureisen und die restliche Wartezeit auf dem Flughafen zu verbringen, Dort gibt es wenigsten Strom und Internet. Erstaunlicherweise hat der “stolze Brasilianer” uns persönlich gefahren. Die Stimmung im Wagen war recht unterkühlt, was nicht an der Klimaanlage lag. … und siehe da, zum Abschied hat er so etwas wie eine Entschuldigung inkl, Daumen hoch gemurmelt.

Auch solche Erlebnisse gehören zu einer brasilianischen Individualreise und sollten einen nicht zu sehr ärgern. Nächstes Ziel, neues Glück… oder so

Brasilianische Motivation, angesprüht an eine Häuserwand: “ Um so größer dein Neid ist, um so höher ist die Geschwindigkeit deines Erfolges” ….. bietet auch eine menge Raum für Diskussionen, jedenfalls der Ansatz…

…. und hier noch ein  paar unkommentierte Fotos.

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….. nach einer quälenden Anreise bzw. Absitzen über/auf 3 verschiedenen sogenannten  internationalen  Flughäfen sind wir gestern Abend in Recife angekommen….

Mal sehen was und hier erwartetet….. hier einmal ein Blick nach vorn und hinten raus: IMG_2897IMG_2898IMG_2899IMG_2900IMG_2901IMG_2902IMG_2903

Haiangriffe vor Recife

 

……..

Parneíba – Die Kombi-Tour

Aus Zwei mach eins und spar dabei!

Für gestern war der Plan die Mangroventour zu machen. Ein Boot, ein 115 PS Außenboarder, ein “Pilot” = ein Festpreis ! IMG_2851IMG_2852

Der Festpreis, wird durch die Anzahl der Teilnehmer geteilt. Teilnehmer: die einen hatten Angst, den anderen waren die Mücken unheimlich, dem nächsten war es zu dunkel, usw. ….meine Befürchtung das es ein Touristennepp wird, waren schlagartig zerstreut….Ergebnis: ein Festpreis und der Kahn war unser! Da es ab 18.30 Uhr dunkel wird, war die Idee schnell geboren…. die Mangroventour mit der Nacht-Safari zu verbinden. Perfekt.

Der Rio Parneíba  ist ungefähr 3x so breit wie die Elbe bei Hochwasser inkl. diverse Nebenarme verschiedener Größen. Der 115 PS Außenboarder  hat beim Uferwechsel gute Dienste geleistet, allerding könnte er wenn es darauf an kam, auch schnurren wie ein Kätzchen und das Boot im Schleichgang an das gewünschte Fotomotiv heranbringen. IMG_2668IMG_2670IMG_2679IMG_2682…. vorbei geht es an Dünen, Mangroven, großen Booten, kleinen Booten und einer sauberhaften Kulisse mit einer erschlagenden Artenvielfalt  von Flora und Fauna.  IMG_2622IMG_2625IMG_2627IMG_2631IMG_2633IMG_2640IMG_2642IMG_2645IMG_2648IMG_2650IMG_2652IMG_2654

Da man die Tierwelt hier nicht touristisch vor die Nase gesetzt bekommt, bekommt man auch nur das vor die Linse, was man entdeckt und das auch nur so gut, wie die Technik ist. Mit Hilfe der geschulten Augen unseres Guide ist es dann doch gelungen, den einen oder anderen Abschuss zu tätigen, wenn auch ab und an blind, da mit bloßem Auge das Ziel nicht identifizierbar war. Einziger Anhaltspunkt war die portugiesische Bezeichnung bzw. die Rufe, Größe des Ziels.Anum1Brüllaffen1Brüllaffen2Brüllaffen3Brüllaffen4

Die folgenden Kollegen hätte ich nie selbst entdeckt.Leguan 1Leguan2Leguan3Leguan4  …. und zu den kleinen Rotznasen muss man ja nix mehr sagen…. die Neugier trieb sie immer dicht, allerdings hat es auch eine halbe Stunde gedauert und ich hatte schon diverse Fotos von Schatten in den Baumkronen gemacht.

IMG_2759IMG_2761IMG_2766IMG_2767IMG_2770IMG_2779IMG_2781IMG_2783IMG_2789IMG_2793IMG_2794IMG_2804IMG_2812…. es fällt einem schwer, sich bei diesen Bilder loszureißen, aber es geht ja noch weiter…und langsam setzt die Dämmerung ein unsere weitere Fahrt führt uns durch weitere naturbelassende Seitenarme, mit vielen optischen Highlights IMG_2702 IMG_2724IMG_2728IMG_2730IMG_2737…. nach diesem Bild kommen wir um einen Biegung und wir entdecken eine Frau die in einem hellblauen Anorak auf einem Baum sitzt, ca. 500 m vom Fluss entfernt, ich war dermaßen irritiert, dass ich überhaupt nicht daran gedacht habe, die Kamera hochzureißen. Eher hatte ich an meiner Wahrnehmungsfähigkeit gezweifelt, obwohl ich hier keinen Alkohol trinke und sonstige Substanzen auch keinen Weg in meinem Körper finden, glaube ich jedenfalls….Beruhigt hat mich, dass Vitor das selbe Bild gesehen hat. Also wurde sofort unser Pilot/Guide befragt. Die Antwort: … die Frau jagt Wasserschweine…äh… im hellblauen Anorak auf dem Baum sitzend, in der Hoffnung, dass das Wasserschwein sich bei dem Anblick totlacht oder den Verstand verliert und Selbstmord begeht ??????????????????????….angeblich soll die Frau eine Falle unter dem Baum aufgestellt haben und damit die Wasserschweine sie nicht sehen, sitzt sie auf dem Baum…. mmmhhh, irritiert wie ich war, habe ich tatsächlich noch die Frage gestellt, ob das legal sei… grins

…. und es wurde nicht Nacht sondern dunkel, so dunkel das der Restlichtverwerter de r Kamera langsam Schwierigkeiten bekam und der eingebaute Blitz mit der Ausleuchtung völlig überfordert war. Stativ hätte im wackelndem auch kein Erfolg gebracht bei einer Verschlusszeit von 3-5 Sekunden. IMG_2824IMG_2825IMG_2826IMG_2827 …. aber Nachtsafari ist Nachtsafari auch bei Dunkelheit, entscheidender Vorteil, um so dunkler, um so weniger Mücken…..allerdings auch nix mehr zu fotografieren, mit der vorhandenen Technik…. oder doch… na dazu später mehr…

Bemerkenswert war, wie unser Pilot den Weg zurück gefunden hat, ich für meinen Teil hatte komplett den Überblick verloren. Bei voller Fahrt orientierte er sich an Bäumen, umschiffte Hindernisse, wie Bäume und Sandbänke und fand in einer schwarzen Wand Einfahrten zu Seitenarmen.

… und dort begaben wir uns erneut auf die Jagd nach Schlangen und Kaimanen…. das ich so etwas wie ein Foto frei Hand  hinbekommen würde, hätte ich im Leben nicht gedacht. Während der Verschlusszeit die Luft anhalten, versuchen das Boot mit einem tiefen “OOOmmm” ruhig zuhalten und das Restlicht der Taschenlampe zu nutzen.

Und seht selbst: IMG_2835IMG_2836IMG_2840IMG_2841IMG_2842IMG_2844IMG_2846

Bis zur nächsten Tour

Parneìba- Tag 1

Da unsere Tour in die Mangroven im Delta do Parnaíba erst heute Nachmittag um 15 Uhr beginnt, haben wir beschlossen, dass Städtchen Parneiba  zu Fuß am Vormittag zu erkunden …IMG_2611IMG_2613IMG_2614….. inkl. Abstecher zum Rio Parnaíba mit seinen alten “Kontor Häusern” und……… IMG_2585IMG_2586IMG_2587IMG_2588IMG_2590IMG_2592IMG_2595IMG_2597

…….dem historischen Kran (augenscheinlich betrieben auf dem Prinzip einer Dampfmaschine) IMG_2598IMG_2605IMG_2606IMG_2607IMG_2608IMG_2609

Geplante Touren sind Mangroventour inkl. Piranha angeln, Fahrt zu einer Guará – Kolonie und eine Nachtsafari …. welche am Ende wirklich und in welcher Verbindung stattfinden, ist noch in der Planung und ihr werdet es hier erfahren. Die Flusstouren die wir im letzten Jahr in Barreirinhas gemacht haben, sind hier nahezu identisch, demzufolge bedarf es keiner Wiederholung, wenn man Neues entdecken kann.  Ich hoffe das es kein Touristenfrühstück wird, denn die Preise sind nicht ohne…. , aber wir ja auch nicht. Lach

Warum die Caracará über diesem Pony kreisen IMG_2581,…. auf unserem Dach irgend eine Riesenechse sitzt…Schlechter Zoom (sorry für die Qualität), kann ich ja verstehen, aber warum die Mücken in den Mangroven sich für heute Abend ein Lätzchen umgebunden haben, das ist mir schleierhaft.

Vor mir sitzen gerade 2 balzende Stachelleguane. Die Kamera liegt aber glücklicherweise drin. … und wer glaubt das die Cashewkerne aus der Tüte kommen, hier ist der Gegenbeweis!!! IMG_2604

Teresina–Fahrt nach Parneiba

… da sich mein Biorhythmus noch nicht so richtig angepasst hat, war ich nach 6 Stunden Schlaf heute morgen um 5 Uhr hellwach. Da Vitor noch schlief,   bin ich schon einmal in die nähere Umgebung aufgebrochen um ihn nicht zu stören.

Der Stadtteil von Teresina  in dem wir unseren Zwischenstopp eingelegt hatte, bot für Krankheit eine eigenes Hospital oder Praxis, welches ihn ziemlich langweilig machte. Um vieles spannender fand ich die Straßen und Ecken in die ich nicht gehen sollte. Aber wer sollte mich hindern, Vitor war ja noch in den tiefsten Träumen.

Es roch für die morgendlichen Stunden sehr ungewohnt und ich war verblüfft von dem regen Treiben um 05.30 Uhr. Also habe ich mich auf dem Weg gemacht, die Straße näher zu erkunden. Nach außen absolut desinteressiert wirkend und meine neugierigen Blicke hinter Sonnenbrille versteckt. Alles im Allem erwartete mich eine Mischung aus Garplätzen bestehend aus Gaskochern, Holzkohlegrills, anderem Koch – Equipment durchmischt von einem regen Handel mit , na nennen wir es, Substanzen. Erstaunlich fand ich, das kaum jemand von mir Kenntnis genommen hat-

Um 10 Uhr ging es nach auf die 6 stündige Busfahrt nach Parneiba…. wo wir dann auch pünktlich gelandet sind. Ein Bilder von der Fahrt aus dem Bus, habe ich natürlich auch.

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Morgen wird es dann von hier mit Neuigkeiten weiter gehen.

Teresina

….  ist eigentlich nur ein Zwischenstopp , um das eigentliche Ziel zu erreichen.Vitor war auch noch nicht dort, deshalb waren wir gespannt, was uns erwarten wird.  Nach einer Sunde wackligen Fluges war der Ort (nennen wir es mal so) erreicht. Das erste was besonders auffällt, es ist brütend heiß, hier schwitz man schon beim Versuch zu atmen . Viel zu berichten gibt es nicht, es ist halt eine relativ arme brasilianische Kleinstadt, die so riecht, schmeckt  und aussieht. IMG_2436IMG_2437IMG_2440IMG_2441IMG_2442IMG_2443IMG_2444IMG_2445IMG_2448IMG_2451IMG_2452

Überall wird mit allem möglichen auf der Straße, Märkten und Geschäften gehandelt. Was man an einer abgebrochenen Autoantenne, einen Putzlumpen bzw. an einem leeren benutzten Farbeimer  noch verdienen kann, ist mir ein Rätzel. Allerdings regen mich persönlich solche Bilder immer wieder zum Nachdenken an ,  über  Konsumverhalten, Wohlstand, Zufriedenheit etc. Hier nur eine kleine Auswahl, denn ist nicht meine meine Absicht Armut zu publizieren. IMG_2476IMG_2477IMG_2469

 

Alles  im Allen sind diese Kleinstätte schon charmant und man kann sich hier sehr gut erden.  Vitor hat heute auf dem Markt 6 alte Mütterchen nach dem Weg zu einem Reisebüro gefragt, in Sekunden war ein riesen Geschnatter im Gange und jede der Damen zeigte in eine andere Himmelsrichtung erklärten den Weg. Obwohl ich kein Wort verstanden habe, war ich ziemlich amüsiert.

Mir kam heute der Zweifel an der Notwendigkeit meiner Motorradgarage: IMG_2429IMG_2446

 

Bissel Geschichte und Kultur soll ja auch immer gehen, deshalb haben wir uns zu einem “Andenkenmarkt” begeben. Auf dem Weg dort hin habe ich versucht von Vitor zu erfahren, was ich darunter zu verstehen habe. Wir einigten uns auf die Bezeichnung “Souvenirmarkt”…. es handelte um eine Mischung aus einer Künstler- und Geschichtswerkstatt mit angeschlossenen Ramschmarkt mit “Produkten” aus Fernost für die Lieben daheimgeblieben…. zur optischen und praktischen Aufwertung nutzt man das  Ganze auch gleich noch als Parkplatz. IMG_2453IMG_2454IMG_2455IMG_2456IMG_2457IMG_2459IMG_2461IMG_2465IMG_2468

Zum  Schluss noch fix ein Blick auf den Zusammenfluss der beiden Flüsse um Teresina … und damit ist der Ort für diese Leben abgehakt. IMG_2479IMG_2482IMG_2489IMG_2495IMG_2505IMG_2507

… bevor es dann morgen früh weiter in einer planmäßigen  6 stündigen Busfahrt weiter zu dem nächsten Ziel geht. Mal sehen was uns dort erwartet.

…. der Tag danach

….. ich habe geschlafen wie ein Murmeltier und bin total fit. Allerdings bin ich wegen der Zeitverschiebung schon sehr früh wach, deshalb hier ein paar visuelle Eindrücke wie man einen momentanen noch bewölkten Morgen erleben kann. Die Kamerazeit ist allerdings noch die Hamburgische !  IMG_0655IMG_0656IMG_0657IMG_0658IMG_0659IMG_0661 - KopieIMG_0662IMG_0663

… und heute Vormittag geht es dann auch schon weiter nach Teresina die Hauptstadt des Bundesstaates Piaui. Mal schauen was es dort zu entdecken gibt. Ich werde berichten.

Lissabon

Moinsen,

bis hier hat schon mal alles geklappt.

Heute Morgen in Hamburg hat man mir mitgeteilt, dass ich auf der Standby-Liste  von LIS nach Fortaleza stehe. Warum das so ist konnte mir auch keiner sagen, sollte ich dann in Lissabon klären. Meine Koffer bekamen somit noch ein fröhliches Standby – Label verpasst. Ich ahnte schlimmes, allerdings hatte mein siebenter Sinn gestern Abend veranlasst, die von Vitor genannten Notfallpläne A,B,C….Z. auszudrucken. Ihr wisst schon, wenn das nicht klappt, dann fliegst Du dahin usw..

Bis auf ein paar peinliche Pauschaltouristen  aus meiner alten Heimat,  die Frauen egal welchen Alters sind in der Regel blond gefärbt mit einer pinken Strähne, ist der Flug reibungslos verlaufen. Selbst das minutengenaue Aufsetzten, wurde in einer Art und Weise kommentiert, das man sich nur schämen könnnte. Allerdings musste ich ein wenig schmunzeln, als das eine Model dieser Truppe quer durch den Flieger “Bedienung” keifte, als ob wir in einer Mitropa – Gaststätte sitzen würden.

Nach der Landung bin ich dann direkt zum TAP-Schalter und wollte meinen Standby-Staus klären bzw. ändern. Allerdings wollte die hübsche Portugiesin mir nur mitteilen, dass das Boarding erst um 14 Uhr stattfindet, ich erklärte ihr, dass ich daran gerne teilnehmen würde, sie wiederum verwies auf die 14 Uhr . Die Endlosschleife begann…., nachdem ich dann beharrlich, aber liebevoll an ihrem Tresen gewackelt habe, machte sie den Eindruck, dass ich sie nerve. 5 min später hatte ich ich einen Boardingpass mit einem  Sitzplatz.

Dann ging es nach Lissabon mit der Metro rein, bis zum Ende der grünen Linie war es mir zeitlich ein wenig eng, somit bin ich Alamedas ausgestiegen…. und einfach wie Hans im Glück losgeschlendert..  IMG_0635IMG_0636IMG_0637IMG_0638IMG_0639IMG_0640IMG_0641IMG_0643 Wie sollte es anders sein, irgendwann wusste ich nicht mehr wo ich war. Also weitere Kreise gezogen, bis ich endgültig die Orientierung verloren hatte. IMG_0648IMG_0649IMG_0650IMG_0651IMG_0652IMG_0654 Der einsetzende Hunger hat mich dann wieder über die Markthalle  wieder zum Park finden lassen, in dem ich diesen Text zusammen geklöppelt habe. IMG_0644IMG_0645IMG_0646IMG_0647 Naja,somit ist wieder alles gut gegangen, habe die Metro wiedergefunden…. kommt ja auch nix weg hier…… nun sitze ich auf dem Airport und schaue zu, wie die Herren Mechaniker wieder mal an dem Triebwerk rumschrauben… allerdings diesmal das Andere, dass die Pfütze in diesem Jahr größer ist, habe einfach ignoriert. Toi toi toi

Das dies alles kein gutes Ende nehmen wird, haben ja diejenigen miterleben dürfen, die per WhatsApp  “live” dabei waren. Nach dem das Boarding um eine Stunde verlegt wurde, habe die Herren Monteure ihre Werkzeugkisten verpackt und waren weg.  Von Vitor gab mittlerweile Notfallpläne D,E;F von denen ich die TAP – Damen allerdings nicht überzeugen konnte. Dann kam die Meldung Boarding am anderen Gate und alles was in so einen A330 reinpasst macht sich auf die Wanderung. Dort stand noch ein A330. Die Lösung ???…. Denkste …..Der war auch komplett ausgebucht und wollte in Richtung Rio los. Als der weg war, standen wir an einem Gate und siehe da das Boarding sollte beginnen und begann auch…. die ersten Menschen verschwanden in dem Tunnel, aber kein Flieger am Ende des Tunnels…… unten standen Busse, die uns gruppenweise in das äußerte Ende des Flughafen karten. Dort stand noch so ein Vogel auf der grünen Wiese, in den wir dann reinklettern durften.

Wenn die Buchstaben gerade ein bissel verwackeln, wir sind gerade in einem Unwetter… irgendwo Höhe Dakar, glaube ich.

Mit meinem Banknachbarn habe ich mich schon angefreundet, Er ist ein über 70 jähriger  Südtiroler, ex Marineoffizier und ein ex Banker und momentan zu einem Marinetreffen in Fortaleza unterwegs. Auf Grund der interessanten Unterhaltungen komme ich nicht zum Schlafen, mit der Känguru Chroniken (was das nun wieder ist?) oder mit sonstigem voran. Allerdings wird er langsam müde (ich aber auch), deshalb noch schnell ein paar Zeilen getippt. Spannend bleibt noch die Frage, ob unser Gepäck das Flieger- Wechsel – dich Spiel auch mitgemacht hat, oder noch auf der grünen Wiese steht.

Und wie immer, am Ende wird alles gut. IMG_2423IMG_2424IMG_2426

 

 

 

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