Nach dem ich mich überzeugen lassen habe, dass ein mintgrünes Shirt mit einer karierten Bermudashorts zu herbstlich ist und eine orange Bermudashorts angezogen habe, konnte es endlich losgehen.
Es ging mit dem Bus nach Olinda : “Olinda (aus dem Portugiesischen Ó linda, „O wie schön“) eine der ältesten Städte Brasiliens. Das Juwel neukolonialer und barocker Architektur ist bis heute ein Spiegelbild der europäischen Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts und ist seit 1982 UNESCO – Kulturwelterbe.” Und ich finde im Gegensatz zu Sáo Luis zu recht.
@ Ihr Schweizer: … wusstet Ihr, dass ich mitten in der historischen Altstadt von Olinda ein eignes Konsulat habt? Konsulat Recife
Wie überall liegen Kultur, Armut und Reichtum dicht beieinander. Aus dem Bus gesprungen, empfing uns ein Strandabschnitt den man eigentlich als Europäer nicht betreten sollte. Vor der Rückfahrt haben wir es aber trotzdem getan, denn ich finde man kann nicht immer nur wegschauen. Aus Pietätsgründen habe ich selbstverständlich nicht “direkt” fotografiert. Es hat sich auch wieder bewahrheitet, wo ein Menschenleben wenig wert ist, da ist ein Tierleben nix wert. … das für uns harmloseste was dort konsumiert wurde, war Cachaça, allerdings pur, in Mengen wie wir Wasser trinken und das bei 30 Grad… inkl. diverse “rauchbare Genussmittel”…. wohl bekomms oder so ähnlich ….
Nun aber zu eigentlichem Ziel der kolonialen Altstadt. Auch hier liegt Kultur, Lebensfreude, zerfall und moderne Kunst dicht beieinander. Klar das man hier auch an jeder Ecke ein anders Kloster findet. Logisch, jeder Orden, Männlein, Weiblein… jeder braucht sein eignes Haus.
… farbenfroh geht es weiter. Für mich war neu, dass die Farbgebung der Häuser aus dem Zeitalter vor den Hausnummern stammt. Als in Straße – X , das rote Haus. Bestimmte Details find ich immer wieder faszinierend, wie zum Beispiel die Treppenstufen an der Haustür. Wenn Du mit dem falschen Fuß beginnst, dann hast du nach der 3 Stufe einen Knoten in den Beinen.
Fast alle Häuser sind bewohnt und überall klingt lautstark die für Nordbrasilien typische Musik Forró, nach der man wohl auch gut tanzen können soll….
Ganz in der Nähe von unserem übermütigen Forró – Tänzer habe ich an einem altem verwaisten ecuadorianischem Humancenter das Fundstück den Tages entdeckt. … muss um und bei 20 Jahre alt sein und bedeutet soviel wie : Neuliberalismus ist die alte Gleichgültigkeit.
… natürlich darf in diesem Beitrag etwas aus der jüngeren Geschichte nicht fehlen… keine Angst, es kommt kein Foto von mir… jetzt noch nicht …. oder doch, dann haben wir es hinter uns
Meine Frage, ob wir genügend Geld dabei hätten, wurde wie immer mit ja beantwortet. Als ich Flüssigkeit für meinen Körper und das obligatorische Mitbringsel für S. einforderte, bekam ich zu erfahren, dass unser Bargeld nur für Eines reichen würde, die restlichen 7 RS brauchen wir für den Bus, im Umkreis von 10 km kein Geldautomat, was ich immer noch nicht glaube…. ich stand vor der Entscheidung mich für meinen eigenen Tod durch Dehydrierung zu entscheiden oder das restliche Geld für ein Strahlen in S.’s Augen zu investieren. Ich entschied mich für Letzteres…. es kam wie es kommen musste mein Kreislauf, die Stimmung und meine Laune waren Keller. Wütend ging es zur Bushaltestelle…., da ich immer predige, lieber ein Taler mehr in der Tasche, als einen zu wenig …kurz vor meinem was auch immer, hat sich mein Finanzminister entschlossen, eine Dose Guaraná und Kokoswasser mit meiner Kreditkarte aus einem Kiosk zu zaubern.
Da mein Kontingent an Sonne für heute erschöpft ist, geht es erst wieder in den Abendstunden vor die Tür… evtl. Bootsfahrt und danach zum libanesisch Essen. … mal sehen….
Ich bin ja irgendwas zwischen gerührt, geehrt, schockiert und entsetzt.
Du kannst dem Herrn V. mal ein ordentliches Popo-voll von mir verabreichen 🙂
Der kann Dich doch nicht an die Grenzen des Menschenmöglichen treiben-
„eins geht nur“.. sowas! *lach*
– Aber ich bin echt schon total gespannt und freue mich!!! Brasilien hat dann bald echt ein komplett eigenes Regal 🙂
Im nächsten Herbst dreht ihr einfach den Spieß um und Du zeigst ihm das schöne Deutschland.. dann geht´s für ihn in Badehosen auf den Brocken.. nur eisgekühlte Getränke dabei.. wenn überhaupt – und anschließend ohne Abendbrot ins Bett, SO! 😛
Aber zu Deiner Beruhigung (okay, davon geht auch kein Durst weg…) –
hier laufen auch schon die „obligatorischen Vorbereitungen“ auf Hochtouren … auch wenn, wie ich gerade gelesen habe, aktuell wohl ooch wieder keene S** weiß, wann Du dann nun wirklich wieder hier ankommst 🙂
Euch weiterhin spannende Tage.. und was ich so gegoogelt habe, gibt´s ja noch einiges Dolles zu gucken und zu erleben!